Warum ein Epilepsiemuseum ?

...erklärt für Sie H Schneble

Die Gründung des Korker Museums basiert im Wesentlichen auf zwei gedanklichen Vorstellungen –
auf einer historischen und einer auf die Gegenwart bezogenen Überlegung.
Die Anfragen an die Historie lassen sich folgendermaßen formulieren:

Neugier: „Wie war das früher mit Epilepsie und Epilepsiekranken?“ Insbesondere: Wie wurde diagnostiziert? Wie wurde therapiert?
Wie war die soziale Situation der Kranken?“

Erkenntnisgewinn: „Können wir aus den Beobachtungen, dem Wissen und den Erfahrungen früherer Epochen lernen?“

Zeitgeschichte: „Lassen sich aus dem Wissen, wie Menschen, politische Strukturen bzw. Einrichtungen und Gesellschaft in früheren Zeiten mit dem Thema ‚Epilepsie und Epilepsiekranker’ umgegangen sind, Rückschlüsse auf die damaligen geistigen, sozialen, gesellschaftlichen, religiösen, kulturellen Strömungen und auf den naturwissenschaftlichen Kenntnisstand ziehen?“

Bezüglich der Gegenwart liegen dem Museumsgedanken folgende Absichten und Fragen zu Grunde:

Wissensvermittlung: Allgemeine Information über Epilepsie, Abbau von Vorurteilen, Darlegung neuer Forschungsergebnisse, Aufklärung über derzeitige Diagnose- und Therapiemöglichkeiten; zeichnen sich bzgl. Diagnostik und Therapie weitere Entwicklungen ab?

Wissenschaftlichkeit: Die Präsentation der Ausstellungsobjekte und Texte erfolgt auf wissenschaftlicher Basis; diese soll ihrerseits als Grundlage und Ausgangspunkt für wissenschaftliche theoretische Ansätze und Studien dienen.
Eine Bibliothek (bereits über 500 Titel) mit epileptologischen Büchern, Dissertationen und wissenschaftlichen Artikeln (mit Schwerpunkt auf dem 17. bis 19. Jahrhundert) soll dem Interessierten auch ältere Literatur über die Epilepsie-Thematik zugänglich machen.

Kunst und Kultur: Wie gehen in heutiger Zeit Professionelle, Politiker, Künstler, politische und soziale Gremien, mittelbar Betroffene und Nicht-
Betroffene mit Epilepsie und Epilepsie-Kranken um – nicht zuletzt im Vergleich mit früheren Zeiten?

Zwei zusätzliche Bereiche erfahren eine besondere Berücksichtigung:
Epilepsie und Epilepsiekranke im sog. Dritten Reich;
‚Epilepsie und Prominenz‘: Welche prominenten Persönlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart waren/sind von epileptischen Anfällen betroffen? 

zum Museum

No Code Website Builder